Schulreise an den Oberblegisee mit Lehrer Pedrabissi, ca. 1956/57.
Bericht von Ursula Gloor-Hänsler

An einem schönen Tag im Juli ging es mit dem Zug nach Linthal und mit der Bahn nach Braunwald. Anschliessend den langen Anmarsch zu Fuss an den Oberblegisee. Dort durften wir uns alle nach dem Picknick etwas umsehen, die Füsse im See baden und eben die Umgebung erkunden.

Einige der Knaben entdeckten etwas weiter weg 2-3 grössere „Steinplatten“ und zwei haben diese dann auch „getestet“, der eine war glaube ich Erich Wenger.
Aber oh Schreck, es waren keine Steinplatten sondern sog. Güllereservoirs! Die wurden damals angelegt, um die weitere Umgebung der Alp auch zu düngen. Von der Sonne wurde die Oberfläche etwas hart und grau, also sah es aus wie eine Steinplatte.

Zum Glück waren diese Gülletümpel nicht so tief, aber die Hosen, Schuhe etc. wurden halt eh nass, vom Gestank wollen wir gar nicht reden!
Die Kleider etc. wurden am nahen Bergbach, so gut es ging, gewaschen und dann auf richtigen Steinplatten bzw. Felsbrocken ausgelegt und getrocknet.

Als Ersatzhosen diente u.a. die Windjacke von Bethli Wolf (Begleiterin) und irgend jemand anderem, das ging ganz gut, Ärmel als Hosenbeine und Abschlussbändel um den Bauch.
Denke, sowas passiert heute nicht mehr, für uns war es aber ein besonderes Erlebnis, vor allem für die Betroffenen!!

Für den Heimweg haben wir glaube ich direkt den steilen Weg runter nach Schwanden genommen.

Nun wünsche ich den heutigen Schülern auch so tolle und interessante Schulreisen. Herzlichst Ursula Gloor-Hänsler