1961

Die folgenden Erinnerungen, zusammengetragen von Ruth Knecht, sind hier eingeordnet, obwohl sie wahrscheinlich aus verschiedenen Jahren stammen.

Wir mussten den einen Lehrer mit viel Müden dazu überreden, dass er mit uns Skifahren ging. Als wir es geschafft hatten, erschien er in altertümlicher Kleidung und mit Maierislibindungen.

Wir mussten hinten am Hügel alles tretteln, dafür konnten wir dann die Piste runtersausen, nur wer neben die Piste geriet, den erwischte es mit einem Beinbruch. Am selben Nachmittag waren das gleich drei Mädchen aus unserer Klasse. Die Unterlage war nicht die Beste.

Am Schulsilvester haben wir dem einem Bauern seine Mistgabel gestohlen und haben ihm über die Strasse ein Mäuerchen errichtet aus Mist. Es war ca. 50 cm hoch.

Am Schulsilvester haben wir die bereitgestellten Christbäume, welche auf ihren Einsatz warteten, auf den Miststock gestellt, so dass sie dann an Weihnachten gut geduftet haben.

Der Kaminfeger war bekannt im Dorf. Wir trafen ihn immer, wenn er auf seiner Tour im Dorf war. Dann haben wir ihm Schnötterlig nachgerufen und er rannte uns mit seinem Russbesen nach und wollte uns immer schwarz machen. Das sah auch unser Lehrer E., von seiner Wohnung aus. Er schrieb alle Namen auf von uns und gab uns dann in der Schule eine Strafaufgabe. Was wir nicht wussten, er schrieb auch eine Strafaufgabe. Am Schluss hat er es uns erzählt. Der Grund war, er hatte sich so gut amüsiert und lauthals gelacht, als er uns zugesehen hatte.

Am Schulsilvester gingen wir zu einem Bauern, liehen uns seinen grossen Schlitten aus und fuhren mit diesem bis hinunter auf den Dorfplatz, wir waren ca. 15 Kinder. Als der Bauer es merkte, schimpfte er lauthals und musste mit dem Pferd allein hinunter ins Dorf, um seinen Schlitten wieder zu holen. Unten angekommen liess er seinen Ärger an einem Schüler aus, dieser stand gelassen da, liess ihn schimpfen und blies ihm den ganzen Rauch seines Stumpens ins Gesicht, der Bauer war ganz eingenebelt. Und wiederholte immer: Ihr seid vom Teufel!

Was wir auch immer gerne getan haben: Wir haben im Bach gefischt, dazumal gab es noch viele Fische, denn das Blut, welches im Schlachthüüsli abfloss, ging direkt in den Bach und so hatten die Fische immer genügend zu fressen.

Am Schulsilvester haben wir den Leuten Schwärmer in den Briefkasten getan, hei, hat das Krach gemacht!

Wusstet ihr, dass der Jahrgang 1949 der stärkste war? Es gab in dieser Klasse 13 Schüler und Schülerinnen.

Erinnert ihr euch noch an die Lehrerin M.? Sie fuhr bereits einen Renault. Dieser kam auch ab und zu in den Einsatz bei Verletzungen. Zwei Schüler kletterten an der Kletterstange hinauf, danach hängte sich der zweite an die Beine des ersten und schwupp! fielen beide hinunter in den Sand, nur leider hatte der eine die Zunge draussen und weil er mit dem Knie den Unterkiefer getroffen hatte, biss er fast seine Zunge ab, zum Glück hat er sie nicht ganz durchgebissen. Alsdann ging es mit dem Renault zum Arzt nach Hinwil.

Erinnert ihr euch noch an den Lehrer D.? Der hat uns doch immer mit dem Lineal geschlagen, wenn wir nicht artig waren.

Wieder einmal musste einer von uns vor die Türe, das hiess ins Kämmerli, aber der war schlauer als der Lehrer. Er kletterte einfach aus dem Fenster.

Schüler G. – an ihn erinnert ihr euch sicher noch. Er konnte uns doch so gut unterhalten mit seinen Grimassen.

Wieder mal an einem Schulsilvester haben wir die Schneeschaufel genommen und beim Schulhaus das Vorhüsli gefüllt mit Schnee. Der Lehrer konnte nicht mehr hinaus gelangen.

Wisst ihr noch, dass wir am Schulsilvester, wenn wir lange und gut mit den Glocken geläutet hatten, im Bodengut immer mit feinen Guetzli verwöhnt wurden?

Errinnert ihr euch noch an die Lehrerin Fräulein B.? Sie logierte im Bedli oben. Oft mussten wir ihr etwas holen in ihrem Zimmer. Sie trug immer eine Schürze mit einer riesigen Masche hinten. Harmonium spielen konnte sie sehr gut. Wir sangen sehr viel mit ihr. Das andere Halbjahr hatten wir einen Herr M.

Am Schulsilvester war ein Mann aus dem Dorf offenbar erkrankt an Tripper. So gaben uns die grossen Buben an, dass wir immer rufen sollten: Tripper, Tripper! (Wir kleineren Kinder wussten nicht, was das war.) So haben wir uns auch versteckt und dann ganz laut gerufen: Tripper, Tripper!

Wisst ihr noch, als wir mit Frau M. und ihrer Tante auf die Schulreise auf die Rigi gegangen sind? Wir mussten den ganzen Weg alle Fötzeli zusammen lesen.

Lehrer D. ist euch sicher noch ein Begriff. Er war von Anfang an überfordert mit uns. Darum ging er im Schulzimmer immer mit verschränkten Armen hin und her und sagte: Meine Nerven halten das nicht mehr aus!

Hinter der Chäsi hat es ein Reservoir. Wir holten in der Stampfi Kartonhülsen und steckten sie zusammen. Dann gingen wir ins Reservoir und machten dort ein Feuer, die Wette war: Wer hält es am längsten aus ohne zu husten? Die einzige Luft kam durch diese Kartonhülse, welche man nach draussen leitete.

Wisst ihr noch, wie lässig es war, wenn wir bei der Chäsi in den Bach stiegen, wenn er gefroren war und mit etwas Anlauf konnten wir bis unter das Waldegg schlittern, wo die Röhre wieder rauskam.

Kennt ihr die vielen Stiefel ohne Profil? Von wo kamen sie? Als wir nach Hinwil zur Schule mussten, hatten wir immer den 20 % Stich zu bewältigen, und wir machten immer wettschleifen, wer weiter unten landet, so hatten unsere Stiefel bald kein Profil mehr.